Umbau unter Denkmalschutz, Berlin

Das in traditioneller Massivbauweise errichtete Wohngebäude ist Teil einer denkmalgeschützten Gesamtanlage bestehend aus Riegelbauten, die 1877-1879 als Städtisches Arbeitshaus erbaut und betrieben wurden. Die Konstruktion mit Wänden aus Ziegelmauerwerk zusammen mit einer Kappendecke über dem Keller und tragenden Holzbalken in den Decken der oberen Geschosse bleibt für das Vorhaben unberührt.

Die Herstellung einer neuen Maisonettewohnung konnte durch die Öffnung eines Feldes in der bestehenden Holzbalkendecke denkmalgerecht umgesetzt werden. In einem Teilbereich verbindet die passgenau zwischen die tragenden Balken eingefügte Holztreppe zwei übereinanderliegende Bestandswohnungen. Neben der vertikalen Erschließung vereint das Bauteil weitere Funktionen, wie einen Abstellraum unter der Treppe oder zusätzlichen Stauraum, der in die Stufen integriert ist. Der eigentliche Treppenlauf verschwindet hinter einer filigranen harfenartigen Trennwand aus im Abstand von 3 cm montierten Holzleisten, während die ersten Steigungen als Stufenlandschaft konzipiert sind und informelle Sitzgelegenheit bieten.

Eine neue Raumaufteilung lässt im Obergeschoss zwei zusätzliche Zimmer entstehen. Die Bestandsküchen in Erdgeschoss und Obergeschoss wurden abgerissen und durch eine großzügige Wohnküche ersetzt, die der als Möbelstück gestalteten Treppe in ihrer Materialität mimetisch gegenübertritt. Alle Maßnahmen sind im bewohnten Zustand durchgeführt worden. Die Arbeiten erfolgten in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde.

Entwurfs- und Detailplanung, sowie Ausschreibung und Bauleitung sind aus einer Hand von bfl | Architekten geführt.